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Kunibert Fritz († Okt. 2023) nahm in der Bewegung der konkret konstruktiven Kunst eine sehr unverwechselbare Rolle ein. Die Quadratur des Quadrates hat den Künstler über 65 Jahre in ihren Bann gezogen. Seine vielschichtigen „Untersuchungen“, wie man die Bilder vielleicht auch betiteln könnte, zeugen davon. Mal steht das Quadrat im Zentrum der Arbeit, mal ist es das Mikro-Element, aus dem sich ein Großzeichen oder eine Gesetzmäßigkeit entwickelt. Der Kanon seiner Arbeiten spielte dabei immer im Quadratraster. Betrachtet man Kunibert Fritz Position im Kontext der Kunstgeschichte und seiner Mitstreiter an der Kasseler Hochschule, könnte man von einem „neuen Konstruktivismus“ sprechen, der sich ausschließlich auf die Gesetzmäßigkeiten der Beziehung von Form und Farbe in einem mathematischen Regelsystem mit einer kybernetischen Ästhetik beschränkt.

Hartmut Böhm (†2021) beschrieb das, was an der Akademie in Kassel entstand so: „ab Mitte der 50er Jahre bis zum Beginn der 60er Jahre ist ein Phänomen zu beobachten, das man als einen rigorosen, neuen Konstruktivismus bezeichnen könnte. Ohne die Dominanz einer bestimmten Klasse oder den Einfluss eines bestimmten Lehrers sind über 2 Studentengenerationen sowohl in der Malerei, als auch in der Grafik, als auch in der Plastik neue systematische Bildsprachen und Materialuntersuchungen entwickelt worden. Früher und radikaler als anderswo in Europa sind die Positionen einer exakten Ästhetik besetzt worden.“

Kunibert Fritz bezeichnete sich selbst als „konservativ“, umso erstaunlicher ist die Vielfältigkeit seiner Arbeiten, bezogen auf ein so minimalistisches Element der Geometrie.

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